Insurmountable fordert euch heraus, die gnadenlosen Berggipfel zu überleben
Beim Klettern in Videospielen steht oft die Angst, abzustürzen, im Mittelpunkt, was natürlich verständlich ist. Eine Reihe von spontanen Entscheidungen bestimmt, ob ihr sicher von einer Position zur nächsten gelangt.
Insurmountable von dem Entwickler Byterockers' Games hingegen hat sich dazu inspirieren lassen, dem Ganzen eine längerfristige Perspektive zu verleihen. Als Bergsteiger durchquert ihr auf sechseckigen Kacheln eine ausgedehnte und erbarmungslose Landschaft und müsst lernen, dabei Geduld zu haben. Die größten Bedrohungen liegen vor euch, nämlich in der stetigen Leerung eurer Statusanzeigen, und zwar nicht nur für Gesundheit, sondern ebenso für Energie, Körpertemperatur, Sauerstoff und geistige Gesundheit. Jede davon wird von der Geländebeschaffenheit, den vorherrschenden Wetterbedingungen, der Tageszeit und anderen Variablen beeinflusst.
Durch dieses ausgeklügelte System bietet Insurmountable ein wirklich raffiniertes Erlebnis und spielt sich wie ein besonders aufregendes Brettspiel, was einem vertrauten Videospiel-Zeitvertreib neuen Schwung verleiht. Wenn ihr beispielsweise nachts klettert, sinkt eure Körpertemperatur und ihr könnt eure Karte kaum erkennen. In Höhen über 6.000 Metern betretet ihr die Todeszone. Dort ist die Luft dünn und der Sauerstoffgehalt in eurem Blut sinkt mit jeder Bewegung – selbst wenn ihr euch schlafen legt, um wertvolle Energie zu tanken. Energie ist entscheidend, wenn ihr bestimmte Geländetypen durchqueren oder zu Kacheln auf anderen Höhenlagen klettern wollt (mit anderen Worten: fast auf der gesamten Karte).
Die gefährlichen Geschichten der Spielererlebnisse, die bei dem Versuch entstehen, all diese tückischen und ineinandergreifenden Elemente auszubalancieren, sind die Essenz von Insurmountable. So sucht ihr bei Einbruch der Nacht und ohne Zelt in der eisigen Dunkelheit nach einer Höhle, die ihr tagsüber bemerkt habt, und landet in einer Sackgasse. Wenn ihr die Höhle dann endlich erreicht – falls ihr sie überhaupt erreicht –, habt ihr mehr Werte verbraucht, als wenn ihr einfach nur schutzlos im Freien geschlafen hättet. Oder ihr versucht verzweifelt mit fast aufgebrauchter Energie zu einem stärkenden Heiligtum zu klettern, zieht euch dann aber auf schwierigem Terrain eine Beinverletzung zu. Diese Verletzung kostet beim Klettern zusätzliche Energie und so müsst ihr euch entscheiden, ob ihr euch vorankämpft und den Erschöpfungstod riskiert oder lieber einen Umweg in Kauf nehmt.
Wenn ihr jetzt das Gefühl habt, dass man auf sehr viel achten muss, habt ihr damit recht. Aber diese Überfrachtung mit Information ist beabsichtigt – Insurmountable verlangt von euch, dass ihr viele Details beachtet, in dem Wissen, dass ihr unweigerlich Fehler machen werdet, und dass die Spannung, selbstverursachte Probleme zu überwinden, unvergleichlich ist. Dieses Spiel ist so fesselnd, weil ihr dabei Risiken und Vorteile gegeneinander abwägen müsst und trotz der besten Planung alles schiefgehen kann.
Der Lohn der Mühe ist vermutlich nicht ganz so hoch wie das Besteigen eines richtigen Berges. Aber Insurmountable belohnt euch auf seine eigene Art und Weise, denn mit jeder erfolgreichen Wanderung erhaltet ihr einen Vorteil für den nächsten Ausflug. Die Upgrade-Punkte fließen in die Charakterfähigkeiten, den Inventarplatz und sogar in Möglichkeiten ein, um Schwierigkeiten wie den Sauerstoffverlust in der Todeszone oder den nächtlichen Verlust an Körperwärme auszugleichen. Und diesen Vorteil werdet ihr auch brauchen – denn im Laufe des Spiels werden die Berge immer komplexer und die Herausforderung steigt steil an. Zum Glück steigt damit auch das Erfolgserlebnis.