Drachenzähmen in Tarkir: Drachensturm – Tipps für Magic: The Gathering Arena

11.4.2025
Von Francisco Dominguez, Autor

Am Anfang waren die Drachen – zumindest in Magic: The Gathering. Derzeit sorgt die horrend teure Karte „Black Lotus“ (Schwarzer Lotus) für Schlagzeilen, aber in den Anfangstagen von Magic: The Gathering war der Shivan-Drache der Luxus-Wunschtraum vieler Spieler. Und das aus gutem Grund: Drachen sind schnell, mächtig und vor allem cool. Wer einen Drachen ins Spiel bringt und zum Angriff übergeht, spürt sofort – und zu Recht –, dass die Zügel in der eigenen Hand liegen. Dank ihrer Flugkünste sind sie quasi nicht aufzuhalten.

Wie der Name schon andeutet, wird Tarkir: Drachensturm, das neueste Set für Magic: The Gathering Arena, den Himmel mit den donnernden Flügelschlägen neuer Drachenkarten erfüllen. Wir zeigen euch, was diese Kreaturen so mächtig macht, stellen effektive Synergien vor und helfen euch dabei, die Drachen ausfindig zu machen, die in eurem nächsten Deck nicht fehlen dürfen. Mögen eure Gegner als jämmerliches Häufchen aus Asche und Reue enden!
 

Hier hausen Drachen


Was macht Tarkir: Drachensturm so durch und durch drakonisch? Zunächst einmal die Rückkehr in den natürlichen Lebensraum der Drachen. Die Ebene Tarkir, seit jeher Schauplatz eines endlosen Zermürbungskriegs zwischen den Drachen und den von der Mongolei inspirierten Steppenklans, wurde schon vor einem Jahrzehnt mit dem Set Khane von Tarkir eingeführt. Es gilt bis heute als eines der besten in der Geschichte von Magic: The Gathering und wird für seine umfangreiche Hintergrundgeschichte, sein vielschichtiges Gameplay und die markante Riege machthungriger Drachenfürsten geschätzt, die nichts Geringeres planen als die Auslöschung der Menschheit.

Nach Jahrhunderten erbitterter Kriege zwischen Menschen und Drachen sollte ein Ritual die Drachenfürsten vernichten, das allerdings gründlich schiefging. Stattdessen toben nun gewaltige, übernatürliche Drachenstürme über Tarkir und spucken unablässig neue Drachen aus, und zwar nicht nur auf dieser Welt, sondern auch in andere Dimensionen. Es ist eine lange Geschichte voller dramatischer Wendungen und Zeitreiseverwicklungen, wie man sie sonst nur aus den besten Comic-Sagas kennt.
 

Die drakonische Flammenhalle


Heute stehen wir zur Abwechslung auf der Seite der Drachen, nicht der Engel. Werfen wir einen Blick auf einige der Highlights aus Tarkir: Drachensturm!

Der Magmatische Höllendrache ist das, was Magic: The Gathering-Spieler eine effektive Tempo-Karte nennen. Für einen Drachen ist er mit 4 Mana ein echtes Schnäppchen und verlangt wenig Ressourcen, um ausgespielt zu werden. Der Magmatische Höllendrache zerstört meist ein Land des Gegners. Damit kann dieser es im nächsten Zug nicht nutzen, und das bedeutet: weniger Mana, weniger Optionen mit seinen Karten. Als ob ihr einen Riesen auf euren Gegner loslasst, der ihm erstmal gegen das Schienbein tritt. Da bleibt nur Humpeln. Besonders grausam (und spaßig) ist der Höllendrache, wenn ihr zuerst an der Reihe seid und ihn im vierten Zug ausspielt. Euer Gegner wird ernsthafte Schwierigkeiten haben, wieder auf die Beine zu kommen.
Magic the Gathering Arena – Ureni kommt ins Spiel
Ureni, das endlose Lied, sollte auf keinen Fall unterschätzt werden – vor allem, wenn das Deck um diese Karte herum gebaut ist. Schon beim Betreten des Spielfelds teilt er verheerenden Schaden aus und ist dabei schlicht immun gegen weiße und schwarze Karten. Mit kolossalen 10/10 muss er meist nur ein- oder zweimal angreifen, um eine Partie zu beenden, allerdings sind 8 Mana auch kein Pappenstiel. Zum Glück ist er ein Temur-Drache und passt damit in Decks, die auf Grün zugreifen können – eine Farbe, die besonders gut geeignet ist, schnell Land ins Spiel zu bringen. Mit Karten wie Llanowarelfen, Wachsender Drachensturm und Höhlenforschung lässt sich Ureni problemlos schon im fünften Zug aufs Spielfeld zaubern.

Shiko, Vorbild des Weges stammt aus den Klöstern des Jeskai-Klans und bringt eine fantastische rekursive Fähigkeit mit. Beim Ausspielen dürft ihr eine eurer günstigeren Karten kostenlos erneut wirken. Je nachdem, wie ihr euer Deck gebaut habt, bietet es sich hier also an, eine kleinere Kreatur zurück aufs Schlachtfeld zu bringen, eine gegnerische Kreatur auszuschalten oder zusätzliche Karten zu ziehen.
Magic the Gathering Arena – Doppelter Zwillingsflammen-Tyrann
Einer meiner Favoriten aus der Zeit vor Tarkir: Drachensturm ist jetzt besser denn je. Der Zwillingsflammen-Tyrann hat eine einfache, aber verheerende Wirkung: Wenn eine eurer Karten Schaden verursacht, wird dieser verdoppelt. Und es wird noch besser: Wenn ihr einen zweiten Tyrannen ins Spiel bringt oder ihn kopiert (dazu später mehr), dann könnt ihr freudestrahlend mitansehen, wie der bereits doppelte Schaden nochmals verdoppelt wird. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie schnell das eskalieren kann. Selbst eure schwächsten Kreaturen werden plötzlich zu echten Schwergewichten, und harmlose „Burn“-Spontanzauber, die Direktschaden verursachen, lassen die 20 Lebenspunkte eures Gegners dahinschmelzen wie Eis unter einem Brennglas.
 

Gute Omen


Die Drachen in Magic: The Gathering sind berüchtigt dafür, sich bei ihrer Entwicklung Zeit zu lassen. Ihr müsst zwar keine Jahrhunderte Däumchen drehen, bis sie ihre volle, kolossale Größe erreicht haben, aber ihr hoher Manapreis führt dazu, dass sie oftmals erst spät im Spiel eingesetzt werden. Dann allerdings sind die Schuppenhäuter, die bis dahin einfach nur eure Hand blockiert haben, ebenso spektakulär wie furchteinflößend.

Eine neue Mechanik in Tarkir: Drachensturm soll verhindern, dass eure Drachen bis zum Schluss am Boden bleiben: die Omen. Omen sind praktisch Zwei-in-Eins-Drachenkarten, die durch ihre neue Vielseitigkeit sogar noch besser werden. Ihr könnt sie als Omen ausspielen und anschließend wieder ins Deck mischen, wo sie auf ihren nächsten Einsatz warten. Diese Karten helfen euch, die Anfangsphase zu überleben und mit euren Drachen das spätere Spiel zu beherrschen.

Besonders erwähnenswert ist der Plündernde Regent. Dieser schwarze Drache hat ein Omen mit Board-Wipe-Effekt, der alle Nicht-Drachen auf dem Spielfeld vernichtet, und bietet sich insbesondere bei Gegnern an, deren Strategie auf viele kleine Kreaturen ausgerichtet ist. In Drachenform ist er eine robuste 4/4-Kreatur, die nur schwer zu bezwingen ist. Ein gutes Magic: The Gathering-Design erkennt man daran, dass eine Karte sowohl in Führung als auch im Rückstand nützlich ist – der Plündernde Regent besteht diesen Test mit Bravour.
Magic the Gathering Arena – Blütenranken-Regent
Der Blütenranken-Regent ist ein grüner Drache und damit eine Seltenheit, da Grün sonst eher für entflammbare Wälder und pflanzliches Leben steht. In seiner Drachenform hilft euch der Blütenranken-Regent, Lebenspunkte und damit auch die Partie bequemer zu gewinnen. Als Omen hingegen sucht er euch Länder direkt aus eurem Deck, sodass ihr bestens auf eure manaintensiveren Kreaturen wie etwa den bereits erwähnten Ureni, das endlose Lied, vorbereitet seid.

Die Säubernde Sturmbrut bietet euch eine ganz andere Form der Verteidigung. Dieser schwarze 4/4-Drache kann als ein Zauber ausgespielt werden, der eine eurer bereits im Spiel befindlichen Kreaturen stärker und fluchsicher macht und damit gegnerische Versuche vereitelt, sie in diesem Zug zu töten. Als ungewöhnliche Karte ist er ebenso wie die Zwillingsmaul-Sturmbrut (ein weißer Drache, der problemlos mit den meisten Nicht-Drachen fertig wird) eine starke Wahl, die sich besonders für Einsteiger im Sammlungsaufbau eignet.
 

So lasst ihr eure Drachen rechtzeitig abheben


Trotz all ihrer Macht bleibt der hohe Manapreis vieler Drachen ein Problem, das nicht unterschätzt werden sollte, wenn ihr mit euren feuerspeienden Ungetümen tatsächlich Spiele gewinnen wollt. Im normalen Spielverlauf erscheinen sie oft zu spät, um das Ruder noch herumzureißen. Zum Glück gibt es aber Möglichkeiten, ihren stets dramatischen Auftritt deutlich nach vorne zu verschieben.

Sarkhan, aufstrebender Drache ist eine der Schlüsselfiguren der Tarkir-Ebene und aus keinem guten Drachendeck wegzudenken. Als Zeitreisender aus einer alternativen Zeitlinie trägt Sarkhan maßgebliche Verantwortung für das aktuelle „Drachenproblem“ – und ist ganz nebenbei selbst ein verkleideter Drache. Für gerade mal 2 Mana betritt er als Mensch das Spielfeld und erzeugt, sofern er sich in einem soliden Drachendeck befindet, direkt eine Schatzmarke, die ihr ausgeben könnt, um eure nächste Karte einen Zug früher auszuspielen. Aber es kommt noch besser: Sobald ihr einen Drachen ausspielt, verwandelt sich auch Sarkhan in seine Drachenform, ist direkt zum Luftangriff bereit und wird zunehmend stärker und gefährlicher.
Magic the Gathering Arena – Sarkhan greift an
Als Nächstes wäre da Sarkhan, entbrannte Seele – eine frühere Version Sarkhans aus dem Set Marsch der Maschine. Lasst euch von seinem Alter aber nicht täuschen: Diese noch gefährlichere Inkarnation Sarkhans sorgt dafür, dass alle Drachenkarten ein Mana weniger kosten. Und als wäre das noch nicht genug, verwandelt sich Sarkhan, entbrannte Seele, jedes Mal in eine exakte Kopie des Drachen, den ihr gerade ausgespielt habt. Doppelte Drachen – das kann für eure Gegner ganz schnell zum Albtraum werden, besonders wenn ihr gerade einen Zwillingsflammen-Tyrannen gespielt habt!

Jaspismox bietet euch einen der mächtigsten Effekte im ganzen Spiel: kostenloses Mana. Genau deshalb kann eine Black Lotus so viel kosten wie ein Neuwagen (oder sogar ein Haus!). Aber Vorsicht: Jaspismox funktioniert nur, wenn ihr bereits einen Drachen im Spiel habt, ansonsten ist die Karte völlig wertlos. Und so stark sie auch sein mag, solltet ihr bei den meisten Decks der Versuchung widerstehen und stattdessen Karten wählen, die euer Überleben sichern oder euch neue Karten ziehen lassen, um euren nächsten drakonischen Angriff vorzubereiten.
Magic the Gathering Arena – Jeskai-Drachen
Seit der Veröffentlichung von Tarkir: Drachensturm habe ich viel Spaß mit einem Jeskai-Drachendeck im Standardformat. Das Dreck baut darauf auf, früh einen Sarkhan ins Spiel zu bringen und dann schon im vierten Zug einen 5-Mana-Drachen wie den bereits erwähnten Shiko oder den Zwillingsflammen-Tyrannen folgen zu lassen. Wenn die Taktik aufgeht, richte ich so in erstaunlich kurzer Zeit verheerenden Schaden an.

Spieler von Magic: The Gathering finden immer neue Möglichkeiten, ihre ganz eigenen Strategien zu entwickeln. Bei Hunderten neuer Karten in diesem Set und zahlreichen neuen Drachen, die eure Gegnern das Fürchten lehren, haben wir bislang gerade einmal an der Oberfläche von Tarkir: Drachensturm gekratzt!

Findet es selbst heraus! Magic: The Gathering Arena und das neue Set Tarkir: Drachensturm sind jetzt im Epic Games Store verfügbar.